Verstoß gegen GleichÂbeÂhandÂlung und Nichtdiskriminierung
https://​intensiv​kinder​.de/​g​l​e​i​c​h​b​e​r​e​c​h​t​i​g​u​n​g​-​u​n​d​-​n​i​c​h​t​d​i​s​k​r​i​m​i​n​i​e​r​ung
Die morgige 993. Sitzung des BundesÂraÂtes, ist die letzte Station im parlaÂmenÂtaÂriÂschen GesetzÂgeÂbungsÂverÂfahÂren GKV-IPReG. Das Gesetz wird am 18.09.20 abschlieÂßend im BundesÂrat beraten.
Es gilt ledigÂlich als EinspruchsÂgeÂsetz – das heißt – es ist im BundesÂrat nicht zustimmungspflichtig.
Das gilt, obwohl die Länder und KommuÂnen, ihre (auch die intenÂsivÂpflichÂtiÂgen) Bürger vertreÂten und letztÂlich an den AnwenÂdunÂgen und der UmsetÂzung des GesetÂzes maßgebÂlich beteiÂligt als auch von den finanÂziÂelÂlen und soziaÂlen AuswirÂkunÂgen auf ihre Bürger und die KommuÂnen, betrofÂfen sein werden. (andere AuffasÂsung ZustimÂmungsÂgeÂsetz, siehe https://​www​.shvfg​.de/​2​0​2​0​/​0​9​/​0​3​/​g​k​v​-​i​p​r​e​g​-​z​u​s​t​i​m​m​u​n​g​s​p​f​l​i​c​h​t​i​g​-​u​n​d​-​v​e​r​f​a​s​s​u​n​g​s​w​i​d​r​ig/
Die wesentÂliÂchen RegeÂlunÂgen des Intensivpflege- und RehaÂbiÂliÂtaÂtiÂonsÂstärÂkung kungs gesetÂzes (GKV-IPReG) werden erst nach InkraftÂtreÂten, ab Herbst dieses Jahres, unterÂgeÂsetzÂlich vom G‑BA getrofÂfen. Daher lässt sich zum ZeitÂpunkt noch nicht sagen, welche Folgen das Gesetz für unsere intenÂsivÂpflichÂtiÂgen Kinder, unsere FamiÂlien und deren Umfeld haben wird.
Die wesentÂliÂchen Regeln umfasÂsen „alles“ an der IntenÂsivÂpflege, denn diese wird in einem neuen ParaÂgraÂfen (§ 37 c SGB V, neue Fassung) neu gereÂgelt. Das sind insbeÂsonÂdere: SpeziÂfiÂzieÂrunÂgen und LeisÂtungsÂinÂhalte: Ziele der außerÂkliÂniÂschen IntenÂsivÂpflege, VerordÂnungsÂvorÂausÂsetÂzunÂgen, QualiÂfiÂkaÂtion der verordÂnenÂden und behanÂdelnÂden Ärzt*innen, der GenehÂmiÂgung durch die KranÂkenÂkasÂsen, EinzelÂheiÂten zu abzuÂschlieÂßenÂden ZielÂverÂeinÂbaÂrunÂgen mit den Kassen oder dem MD sowie der ZusamÂmenÂarÂbeit der ärztÂliÂchen und nichtÂärztÂliÂchen LeisÂtungsÂerÂbrinÂger bzw. die Versorgungskoordination,
Wir haben uns während des GesetzÂgeÂbungsÂverÂfahÂrens kontiÂnuÂierÂlich eingeÂbracht und werden uns weiterÂhin einbrinÂgen – auch in die DiskusÂsion um die AusgeÂstalÂtung der AIP-Richtlinie (RichtÂliÂnie für die außerÂkliÂniÂsche IntenÂsivÂpflege) durch den GBA, den GemeinÂsaÂmen BundesÂausÂschuss der Krankenversicherung.
Dieses BemüÂhen um eine konstrukÂtive MitarÂbeit an der AIP-Richtlinie unseÂrerÂseits, darf nicht darüber hinwegÂtäuÂschen, dass wir das „Gesetz zur StärÂkung von intenÂsivÂpfleÂgeÂriÂscher VersorÂgung und mediÂziÂniÂscher RehaÂbiÂliÂtaÂtion in der gesetzÂliÂchen KranÂkenÂverÂsiÂcheÂrung“ für diskriÂmiÂnieÂrend halten und in der abgeÂsonÂderÂten RegeÂlung des §37c SGB V n.F., einen Verstoß gegen das GleichÂbeÂhandÂlungsÂprinÂzip, mithin gegen das GrundÂgeÂsetz ebenso wie gegen die UN-Behindertenkonvention, sehen.
Es bleibt abzuÂwarÂten, inwieÂweit sich die RichtÂliÂnien des G‑BA zur außerÂkliÂniÂschen VersorÂgung mit IntenÂsivÂpflege, bei fehlenÂder ErmächÂtiÂgungsÂgrundÂlage durch den GesetzÂgeÂber, mit dem SGB IX – RehaÂbiÂliÂtaÂtion und TeilÂhabe für Menschen mit BehinÂdeÂrung, dem GleichÂheitsÂgrundÂsatz, bzw. dem Verbot der UngleichÂbeÂhandÂlung nach ArtiÂkel 3 GrundÂgeÂsetz und mit ArtiÂkel 6 des GrundÂgeÂsetÂzes vereinÂbaÂren lassen. ArtiÂkel 6 GrundÂgeÂsetÂzentÂhält unterÂschiedÂliÂche GewährÂleisÂtunÂgen, die einen Bezug zu Ehe und FamiÂlie aufweiÂsen, Art. 6 GrundÂgeÂsetz garanÂtiert den rechtÂliÂchen Bestand der Ehe und spricht dieser und der FamiÂlie einen besonÂdeÂren Schutz zu. Alle ArtiÂkel des GrundÂgeÂsetÂzes und sämtÂliÂche SoziÂalÂgeÂsetzÂbüÂcher haben selbstÂverÂständÂlich auch dann Geltung, wenn Bürger/Familienmitglieder von IntenÂsivÂpflege betrofÂfen sind.
Am FreiÂtag den 18.09.20, findet daher zwischen 11:00 Uhr und 12:00 Uhr eine ProtestÂdeÂmonsÂtraÂtion vor dem BundesÂrat statt.
Ort: Leipziger-Straße/Wilhelmstraße
Corona-Virus:
- Um BeachÂtung des AbstandsÂgeÂboÂtes und
- Tragen einer Mund-Nasen- BedeÂckung,
wird gebeÂten.