Pressemitteilung vom 29.01.2021
Das knw KinderÂnetzÂwerk e.V., der DachÂverÂband der SelbstÂhilfe von FamiÂlien mit Kindern und jungen ErwachÂseÂnen mit chroÂniÂschen ErkranÂkunÂgen und BehinÂdeÂrunÂgen, kritiÂsiert, dass die derzeiÂtige COVID-19-Impfstrategie des BundesÂgeÂsundÂheitsÂmiÂnisÂteÂriÂums (BMG) noch nicht ausreiÂchend die besonÂdere SchutzÂbeÂdürfÂtigÂkeit von jungen Menschen mit chroÂniÂschen ErkranÂkunÂgen und BehinÂdeÂrunÂgen sowie FrühÂgeÂboÂreÂnen und ihrem Umfeld berücksichtigt.
„Kinder, JugendÂliÂche und junge ErwachÂsene beispielsÂweise mit lebensÂbeÂdrohÂliÂcher oder lebensÂverÂkürÂzenÂder ErkranÂkung haben in vielen Fällen zahlÂreiÂche VorerÂkranÂkunÂgen und ein geschwächÂtes ImmunÂsysÂtem, sodass bei COVID-19-Infektionen schwere Verläufe drohen.“, betont Kindernetzwerk-Vorsitzende Dr. Annette Mund. Dies gelte auch für Frühgeborene.
Die FamiÂlien und PfleÂgeÂperÂsoÂnen bzw. AssisÂtenzÂkräfte dieser jungen Menschen müsse man im Blick behalÂten. Selbst wenn die meisÂten dieser BetrofÂfeÂnen und ihre AngeÂhöÂriÂgen seit vielen MonaÂten ihre Kontakte einschränkÂten, so gingen doch GeschwisÂter mögliÂcherÂweise wieder in die Kita oder Schule und die Eltern zur Arbeit und könnÂten sich so anstecken.
Es sei zentral, die BetrofÂfeÂnen und ihre FamiÂlien bei der COVID-19-Impfung vorzuÂzieÂhen, sodass diejeÂniÂgen, die dies wünschÂten (und wo dies mediÂziÂnisch möglich ist) geimpft werden könnÂten. „Wir brauÂchen eine hohe PrioÂriÂsieÂrung aller ZugeÂhöÂriÂgen und unterÂstütÂzenÂden PersoÂnen, die mit den jungen Menschen mit ErkranÂkunÂgen und BehinÂdeÂrunÂgen im selben HausÂhalt wohnen oder regelÂmäÂßig in der AssisÂtenz beteiÂligt sind“, fordert Dr. Annette Mund.
Die EinschränÂkung auf eine Person pro pfleÂgeÂbeÂdürfÂtige Person sei jedoch realiÂtätsÂfern, da in der BetreuÂung und Pflege von jungen Menschen immer mehrere, teils auch wechÂselnde, PersoÂnen einbeÂzoÂgen seien. „Wie zahlÂreiÂche weitere Verbände fordern wir eine ErweiÂteÂrung der prioÂriÂsieÂrenÂden ImpfÂkatÂeÂgoÂrien“, so Dr. Annette Mund.
Als Beispiele:
- Wir fordern hier wie zahlÂreiÂche unseÂrer MitgliedsÂorÂgaÂniÂsaÂtioÂnen und weitere Verbände für die besonÂders vulnerable PatiÂenÂtenÂgruppe der frühÂgeÂboÂreÂnen Kinder die PrioÂriÂsieÂrung für deren Eltern. Denn die Eltern begleiÂten diese Kinder auf den „Frühchen-Stationen“ und müssen auch einen entspreÂchenÂden Schutz erhalÂten, um ihr eigeÂnes Kind bzw. weitere PersoÂnen in den KliniÂken nicht zu gefährden.
- Wir fordern wie der DeutÂscher KinderÂhosÂpizÂverÂein e.V. und weitere die schnellstÂmögÂliÂche Impfung aller PfleÂgeÂperÂsoÂnen von jungen Menschen mit lebensÂverÂkürÂzenÂder ErkranÂkung, da MinderÂjähÂrige bisher nicht selbst geimpft werden können.
- Auch andere enge KontaktÂperÂsoÂnen, die im gleiÂchen HausÂhalt wie ein Kind/Jugendliche*r mit VorerÂkranÂkunÂgen leben und nicht zwangsÂläuÂfig in die BetreuÂung eingeÂbunÂden sind (z. B. erwachÂsene GeschwisÂter) müssen möglichst hoch prioÂriÂsiert werden. GleiÂches gilt für PersoÂnen, die sich regelÂmäÂßig in diesem HausÂhalt aufhalÂten (z. B. Assistenzkräfte).
- Wir fordern den schnellstÂmögÂliÂchen ImpfÂschutz für junge ErwachÂsene mit lebensÂbeÂdroÂhenÂden oder lebensÂverÂkürÂzenÂden ErkranÂkunÂgen bzw. mit VorerÂkranÂkunÂgen, die ein erhöhÂtes Risiko für schwere Covid-19 Verläufe haben. Auch hier sind außerÂdem alle Pflege- und AssisÂtenzÂperÂsoÂnen – analog zu den AusfühÂrunÂgen unter Punkt 1 und 2 für Kinder bis 16 Jahren – möglichst hoch zu priorisieren.
- „Wir bitten im Namen der BetrofÂfeÂnen und ihrer FamiÂlien herzÂlich, die PrioÂriÂsieÂrung entspreÂchend zu erweiÂtern und diese GrupÂpen und die sie versorÂgenÂden Menschen und die AngeÂhöÂriÂgen bzw. ZugeÂhöÂriÂgen zu berückÂsichÂtiÂgen.“, so Dr. Annette Mund. Dabei sei es wichÂtig, dass dieser Prozess möglichst schnell und unbüÂroÂkraÂtisch orgaÂniÂsiert werde. AußerÂdem müssÂten baldÂmögÂlichst ImpfÂempÂfehÂlunÂgen angeÂpasst werden, um auch für bisher nicht erfasste GrupÂpen wie Kinder mit VorerÂkranÂkunÂgen möglichst bald eine Impfung zu ermöglichen.
Zum knw KinderÂnetzÂwerk e.V.
Das KinderÂnetzÂwerk ist der DachÂverÂband der SelbstÂhilfe von FamiÂlien mit Kindern und jungen ErwachÂseÂnen mit chroÂniÂschen ErkranÂkunÂgen und BehinÂdeÂrunÂgen. Der Verein vertritt als bundesÂweite PlattÂform der SelbstÂhilfe rund 230 MitgliedsÂorÂgaÂniÂsaÂtioÂnen, darunÂter mehr als 150 BundesÂverÂbände und rund 200.000 angeÂschlosÂsene Mitglieder.
AnsprechÂpartÂneÂrin
KathÂrin Jackel-Neusser
GeschäftsÂfühÂrung KinderÂnetzÂwerk e.V.
Mobil 0176 70313780